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Autonomes Fahren in ländlichen Gebieten: Schkeuditz und Köthen als Modellregionen

Autonom fahrende Lastenräder und Lieferroboter (sogenannte Mikromobile) eröffnen in ländlichen Gebieten hinsichtlich der Lebensqualität und Daseinsvorsorge ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten. Damit sich in Zukunft diese autonomen Fahrzeuge sicher auf Geh- und Radwegen bewegen können, untersuchen wir im „Ready for Smart City Robots“-Projekt, welche Voraussetzungen hierfür gegeben sein müssen. Wir entwickeln aktuelle und genaue Karten von den Geh- und Radwegen unserer „Testgebiete“ Schkeuditz und Köthen und untersuchen, ob diese beiden ländlich geprägten Städte bereit sind für diese Art autonomer Fahrzeuge. Für die Erstellung der Karten erheben wir in Schkeuditz und Köthen umfassende Daten über die Zustände der Geh- und Radwege (z.B. Wegbreiten, Oberflächenbeschaffenheit, Passantenaufkommen und Hindernisse).  

     

Bild 1-4: verschiedene Wegsituationen in Schkeuditz

Fotos: Projektpartner PTV Group

 

Welche Ziele verfolgt das Projekt im Allgemeinen?

Im Projektzeitraum entstehen digitale Karten von den Geh- und Radwegen in Schkeuditz und Köthen. Diese Infrastrukturdaten können Entscheidungsgrundlage für Projekte der Stadtentwicklung sein. Wir erheben die Daten über verschiedene Methoden: per App über freiwillige Radfahrer und per Sensorbox an Mieträdern. Im Rahmen des Projektes erfolgt auch ein Vergleich und die Bewertung der Wirksamkeit dieser Methoden. Die Referenzdaten hierfür liefert uns der Roboter der TU Bergakademie Freiberg und das semi-autonome Lastenrad der Hochschule Merseburg. Mit den Mieträdern entsteht außerdem ein klimaneutrales Mobilitätsangebot, das die erste und letzte Meile bedienen soll und vor allem Pendlern eine Alternative zum Auto bieten kann. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur Stärkung des Radverkehrs und zur Mobilitätswende im ländlichen Raum.

    

Bild 1-2: Visualisierung der bei den R4R-Fahrradrallyes in Schkeuditz und Köthen gesammelten Daten

Bild 3: der Roboter der TU Bergakademie Freiberg und Bild 4: das semi-autonome Lastenrad der Hochschule Merseburg, die für das Sammeln der Referenzdaten eingesetzt werden

Fotos: Projektpartner DigiPL GmbH

 

Welche Methoden nutzen wir für die Datenerhebung?

Für die Datenerhebung nutzen wir 3 Varianten: „Datensammeln per App“, „Datensammeln per Sensorbox am Miet(lasten)rad“ und „Datensammeln per Roboter bzw. Lastenrad“. Die Daten, die über unseren Roboter und das Lastenrad der Hochschule Merseburg gesammelt werden, sind sogenannte Referenzdaten. Diese Daten benötigen wir, um sie mit den Daten der anderen beiden Methoden vergleichen und bewerten zu können.

     

Bild 1: Datensammeln per App: Handy mit der R4R-App am Fahrradlenker

Bild 2-4: Datensammeln per Sensorbox am Miet(lasten)rad: Mieträder und Miet(lasten)rad und verschiedene Sensoren

Fotos: Projektpartner DigiPL GmbH

 

Wie funktioniert die Datenerhebungsmethode „Datensammeln per Miet(lasten)rad“?

Seit April 2023 gibt es in Schkeuditz ein Mietradsystem, welches über nextbike.by.TIER angeboten wird. Es stehen insgesamt 85 Mieträder, darunter auch 5 Lastenräder, zur Verfügung. An diesen Rädern werden in den kommenden Monaten kleine Sensorboxen angebracht, die dann bei jeder Ausleihe die Daten der Geh- und Radwege automatisch aufzeichnen. In Köthen wurde das Mietlastenradsystem Anfang November 2023 mit 2 Mieträdern eröffnet. Anfang Februar 2024 kommen weitere Mieträder hinzu. Während in Schkeuditz das System im free-floating funktioniert (d.h. die Räder können in einem festgelegten Gebiet überall abgestellt und ausgeliehen werden), gibt es in Köthen feste Stationen.

    

 

Welche Ziele verfolgt das Projekt mit dem Ansatz des Datensammelns per Miet(lasten)rad?

Zum einen erforschen wir, ob wir mit dieser Methode ausreichend qualitative Daten über den Zustand der Geh- und Radwege erhalten. Zum anderen möchten wir interessierte Bürger in unsere aktuelle Forschung einbeziehen und neue innovative Datenerhebungsmethoden ausprobieren. Die Bürger*innen können sich, über das Mieten der Räder, aktiv am Datensammeln über Geh- und Radwege beteiligen, welches die Grundlage für neue Stadtentwicklungsprojekte sein kann.  

Warum solltet ihr mitmachen?

Ihr könnt eure Wege umweltbewusst zurücklegen, auch wenn ihr kein eigenes Fahrrad habt. Selbst Wege zum Einkaufen sind mit den Mietlastenrädern möglich. Ihr unterstützt mit eurem Beitrag ein innovatives Forschungsvorhaben. Ihr tut etwas für eure Gesundheit und leistet einen Beitrag zu umweltbewusster Mobilität. Ihr helft eurer Stadtverwaltung mit den gesammelten Daten im Entscheidungsprozess der weiteren Stadtentwicklung.

Zu den FAQs über die Miet(lasten)räder kommst du hier: Miet(lasten)räder